Zeitmanagement mit der Tomate

In einem meiner letzten Postings vor Weihnachten habe ich die Zeitmanagement-Methode Pomodoro erwähnt, ohne sie genauer zu erklären. Das will ich jetzt schleunigst nachholen.

Ich bin kein großer Freund der diversen Zeitmanagement-Methoden vom Schlage Getting Things Done (GTD) und ähnlichen. Sie sind mir zu aufwendig und sie behindern mich eher, als das sie mir helfen. Eine Erfahrung, die ich in den mehr als zwanzig Jahren meines Berufslebens erst lernen musste.

Wie viele andere auch, habe ich mit dem Zeitmanagement anfangs große Schwierigkeiten gehabt. Das Einhalten von Terminen war für mich niemals leicht. Irgend wann einmal habe ich erfahren, dass der leider schon verstorbene Douglas Adams, einer meiner liebsten Schriftsteller, ein Prokrastinator vor dem Herrn war. Ihm wird das schöne Zitat „I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by“ zugeschrieben.

Wenn es also so jemand zu etwas bringt, warum nicht auch ich? Und in der Tat stellte ich fest: Ich bin in dem was ich tue deshalb gut, weil ich, wenn ich prokrastiniere, mich bewusst oder unbewusst weiterbilde. Mich interessieren irrwitzig viele Sachen und vielen davon gehe ich auf den Grund. Früher tat ich das statt zu arbeiten. Jetzt nehme ich mir bewusst dafür Zeit, plane es ein.

Wie sieht also effektives Zeitmanagement according to me aus? Ganz einfach: Hör auf zu jammern, setze dich auf deinen Hosenboden und fange an zu arbeiten. Punkt! Etwas differenzierter ausgedrückt: Konzentriere dich auf die wichtigen Dinge und mache diese zuerst. Plane großzügig Zeit ein, um deinen anderen Interessen (sofern sie halbwegs mit deinem Job zu tun haben) nach zu gehen. Arbeite dann an den wichtigen Dingen, wenn du am leistungsfähigsten bist. Bei mir ist das der Vormittag und, wenn wirklich Not am Mann ist, der Abend.

Und hier kommt Pomodoro in’s Spiel. Wer unbedingt meint, sich mit einer Methode disziplinieren zu müssen, sollte sich mal das System anschauen. In seinen Grundzügen ist es wunderbar einfach, unaufgeregt und kommerziell nicht ganz so überfrachtet wie etwa GTD: Der Tag wird in fünfundzwanzigminütige Einheiten eingeteilt in denen jeweils konzentriert an eine Aufgabe gearbeitet wird. Danach gibt es fünf Minuten Pause. Nach vier Einheiten gibt es dann eine längere Pause. Wichtig dabei: Die Arbeitseinheiten werden im Voraus geplant und auf einer Checkliste abgehakt. Eine genaue Methodenbeschreibung finden Sie im kostenlosen Buch „The Pomodoro Technique“ (PDF).

Bleibt noch die Frage, warum das ganze Pomodoro heisst? Ganz einfach: Weil die 25-Minütigen Arbeitseinheiten mit einem Küchentimer (Eieruhr) getaktet werden. Francesco Cirillo, der diese Methode erfunden hat, hatte zu diesem Zeitpunkt in seiner Küche einen Timer in Form einer Tomate (Pomodoro) stehen. So einfach kann manchmal die Erfindung eines Markennamens sein…

5 Gedanken zu „Zeitmanagement mit der Tomate

  1. Pingback: iPhone-App für Pomodoro-Fans » MacPM.net

  2. Sorry. Der Link “The Pomodoro Technique” (PDF). funzt nicht.

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