Ein Abend in Wolfgang’s Steakhouse

Leser dieses Blogs wissen längst, dass ich hier von Zeit zu Zeit meine gastronomischen Erfahrungen Preis gebe. Und da ich einem guten Steak selten abgeneigt bin, ist oft ein solches Restaurant mein Ziel.
So auch dieses Mal, was für mich ganz besonders war. Meine Frau schenkte mir einen Besuch des Musicals Hair. Als „alter“ Hippie war ich darüber mindestens genauso erfreut, dass die Aufführung in New York am Broadway war.
Kurz zum Musical. Nach Cats, Mama Mia und anderen deutschen Aufführungen war ich im siebten Himmel. Ich habe noch nichts authentischeres und dynamischeres erlebt. In jedem Fall ein Tipp wert. Die Story basiert mehr auf dem original Musical als dem Film. Also auch für Leute, die den Film in und auswendig kennen, ein tolles Erlebnis.
Am letzten Abend wollte ich meiner Frau ein besonderes „Danke schön“ zukommen lassen und lud sie auf ein Steak ein. Nach meinen Erzählungen von Mortons und des Taddich Grill hat sie im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt. Und damit ging das Drama im Grunde schon los. Ich hatte Wolfgangs in Soho als Steak-House auf dem Level von Mortons angekündigt, was in kein Fall so ist. Es hat nicht einmal einen Hauch von dessen Charme und Ambiente.
Der Raum war stark herunter gekühlt, so dass ich mein Sakko erst gar nicht auszog. Meine Frau hatte nicht so viel Glück und musste sich ihrer Jacke entledigen, die aber nicht wie erwartet, vom Service abgenommen wurde. Aber auch neben der Temperatur ist das Ambiente stark verbesserungswürdig. Es ist sehr hell und wirkt gar nicht so, wie die Preise es vermuten lassen. Alles in allem nicht ungemütlich, nur nicht wirklich der Ort, an dem ich einen schönen Abend verbringen möchte.
Dann die Bedienung. Mir wurde zu keinem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt, dass ich willkommen war. Das Essen wurde auf einer nett gestalteten, aber uninformativen Karte präsentiert. Erläuterungen vom Service geschweige eine Präsentation der Steaks und anderer Zutaten, wie ich es in vielen guten Steakhäusern erlebt habe, gar es leider nicht. Da gerade am neben Tisch das Essen serviert wurde, haben wir uns versucht, etwas zusammen zu reimen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.
Die Bestellung wurde aufgenommen und keine fünf Minuten später hatten wir die Vorspeise auf dem Tisch. Wenn man bedenkt, dass wir nicht die einzigen Gäste waren, kam der Cäsars Salat und mein halbes Dutzend Austern zu schnell. Der Salat war laut meiner Frau OK. In die gleiche Kategorie ordne ich die Austern ein. Wer schon einmal Sylter Austern gegessen hat, wird nachvollziehen können, wenn ich sage, das die geschmacklich um Längen besser sind. Ich kann leider nicht genau sagen, woher sie kamen, aber es fehlte schon das typische Aroma.
Zwischenzeitlich wurde die Weinbestellung aufgenommen. Da der nur per Flasche angeboten wurde und leider nicht per Glas, müssten wir uns in dem nicht perfektem Ambiente damit beschäftigen. Die Auswahl an Weinen war für meinen Geschmack zu Amerikanisch. Etwa 50% kamen aus dem Nappa Valley. Der Rest wurde auf ein paar Franzosen, Italiener, Spanier und Australische Weine verteilt. Das Pech wollte es, dass zwei meiner Lieblingsweine nicht mehr vorhanden waren, so dass wir uns dann doch auf einen 2003er Cabernet Sauvignion eingelassen haben. Der Wein kam gut temperiert. Dumm war nur, dass ich ihn während der Vorspeise testen sollte.
Die eigentliche Überraschung war aber der Hauptgang. Steffi hatte ein Filet Mignon geordert, die Größe wurde verschwiegen. Grob geschätzt lagen bei meiner Frau etwa 400 bis 500 Gramm Fleisch auf dem Teller. Das Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Gleiches blieb mir aber im Halse stecken, als umgehend danach mein Teller gebracht wurde. Das Rib Eye, meine Standardbestellung wann immer möglich, bedeckte den Teller vollständig. Ein Stück Knochen wurde mitgebraten. Wenn mich mein Sinn für das schätzen von Gewicht nicht vollständig verlassen hat, lagen da etwa 1 kg Fleisch auf meinem Teller.
Beide Stücke Fleisch, das Filet und das Rib Eye, waren Wunderbar gebraten und himmlisch zart. Geschmacklich ein echter Genuss, war es doch umgehend für uns klar, das ist nicht zu schaffen. Und so bestimmte der Umfang des Essens unsere Gesprächsthemen. Doggy Bag und die Tatsache, dass dieser nicht in unserer Natur liegt, inklusive.
Die Rechnung hat die 300$ Schallmauer deutlich durchbrochen. Ich erwähne das nicht, weil ich geizig bin, sondern weil das ein Betrag ist, bei dem ich Spitzenklasse erwarte. Und die war es nicht. Daher lautet mein abschließendes Fazit: Schade Wolfgang’s, der Abend nicht optimal. Nicht noch einmal.

Leser dieses Blogs wissen längst, dass ich hier von Zeit zu Zeit meine gastronomischen Erfahrungen Preis gebe. Und da ich einem guten Steak selten abgeneigt bin, ist oft ein solches Restaurant mein Ziel.

So auch dieses Mal, was für mich ganz besonders war. Meine Frau schenkte mir einen Besuch des Musicals Hair. Als „alter“ Hippie war ich darüber mindestens genauso erfreut, dass die Aufführung in New York am Broadway war.

Kurz zum Musical. Nach Cats, Mama Mia und anderen deutschen Aufführungen war ich im siebten Himmel. Ich habe noch nichts authentischeres und dynamischeres erlebt. In jedem Fall ein Tipp und sogar eine Reise zum Broadway wert. Die Story basiert mehr auf dem original Musical als dem Film. Also auch für Leute, die den Film in und auswendig kennen, ein tolles Erlebnis. Mehr zu Hair bei Wikipedia).

Am letzten Abend wollte ich meiner Frau ein besonderes „Danke schön“ zukommen lassen und lud sie auf ein Steak ein. Nach meinen Erzählungen von Mortons und dem Tadich Grill hat sie im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt. Und damit ging das Drama im Grunde schon los. Ich hatte Wolfgangs in Soho als Steak-House auf dem Level von Mortons angekündigt, was in keinem Fall so ist. Es hat nicht einmal einen Hauch von dessen Charme und Ambiente.

Der Raum war stark herunter gekühlt, so dass ich mein Sakko erst gar nicht auszog. Meine Frau hatte nicht so viel Glück und musste sich ihrer Jacke entledigen, die aber nicht, wie erwartet, vom Service abgenommen wurde. Aber auch neben der Temperatur ist das Ambiente stark verbesserungswürdig. Es ist sehr hell und wirkt gar nicht so, wie die Preise es vermuten lassen. Alles in allem nicht ungemütlich, nur nicht wirklich der Ort, an dem ich einen schönen Abend verbringen möchte.

Dann die Bedienung. Mir wurde zu keinem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt, dass ich wirklich willkommen war. Die Speisen wurden auf einer nett gestalteten, aber uninformativen Karte beschrieben. Erläuterungen vom Service geschweige eine Präsentation der Steaks und der Beilagen, wie ich es in vielen guten Steakhäusern erlebt habe, gab es leider nicht. Da gerade am neben Tisch das Essen serviert wurde, haben wir uns versucht, etwas zusammen zu reimen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.

Die Bestellung wurde aufgenommen und keine fünf Minuten später hatten wir die Vorspeise auf dem Tisch. Wenn man bedenkt, dass wir nicht die einzigen Gäste waren, kam der Cäsars Salat und mein halbes Dutzend Austern zu schnell. Der Salat war laut meiner Frau OK. In die gleiche Kategorie ordne ich die Austern ein. Wer schon einmal Sylter Austern gegessen hat, wird nachvollziehen können, wenn ich sage, das die geschmacklich um Längen besser sind. Ich kann leider nicht genau sagen, woher sie kamen, aber es fehlte schon das typische Aroma.

Zwischenzeitlich wurde die Weinbestellung aufgenommen. Die Auswahl an Weinen war für meinen Geschmack zu Amerikanisch geprägt. Über 50% der Weine kamen aus dem Nappa Valley. Der Rest wurde auf ein paar Franzosen, Italiener, Spanier und Australische Weine verteilt. Das Pech wollte es, dass zwei meiner Lieblingsweine nicht mehr vorhanden waren, so dass wir uns dann doch auf einen 2005er Cabernet Sauvignon eingelassen haben. Der Wein kam gut temperiert. Dumm war nur, dass ich ihn während der Vorspeise testen sollte.

Die eigentliche Überraschung war aber der Hauptgang. Steffi hatte ein Filet Mignon geordert, die Größe wurde verschwiegen. Grob geschätzt lagen bei meiner Frau mehr als 500 Gramm Fleisch auf dem Teller. Das Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Gleiches blieb mir aber im Halse stecken, als umgehend danach mein Teller gebracht wurde. Das Rib Eye, meine Standardbestellung wann immer möglich, bedeckte den Teller vollständig. Ein Stück Knochen wurde untypischer Weise mit dem Fleisch gebraten. Wenn mich mein Sinn für das schätzen von Gewicht nicht vollständig verlassen hat, lagen da deutlich mehr als 1 kg Fleisch auf meinem Teller.

Beide Stücke Fleisch, das Filet und das Rib Eye, waren Wunderbar gebraten und himmlisch zart. Geschmacklich ein echter Genuss, war es doch umgehend für uns klar, das ist nicht zu schaffen. Und so bestimmte der Umfang des Essens unsere Gesprächsthemen. Doggy Bag – und die Tatsache dass dieser nicht in unserer Natur liegt – inklusive.

Die Rechnung hat die 300$ Schallmauer deutlich durchbrochen. Ich erwähne das nicht, weil ich geizig bin, sondern weil das ein Betrag ist, bei dem ich Spitzenklasse erwarte. Und die war es nicht. Daher lautet mein abschließendes Fazit: Schade Wolfgang’s, der Abend nicht optimal. Nicht noch einmal.

2 Gedanken zu „Ein Abend in Wolfgang’s Steakhouse

  1. Ach Frank, Du hast ja so recht. Hier in Berlin fehlt mir vor allem freundliche Bedienung. Es gehört hier schon zum Standard, dass man vergessen wird…deshalb habe ich auch meine Lieblingsläden. Auf jeden Fall ist Dir mein ewiger Neid wg. Hair sicher ,-)

    Dann freue ich mich schon auf den nächsten positiven Tipp in der Hoffnung, dass ich auch da vorbeikomme.

  2. Pingback: The Striphouse in Naples, Florida » MacPM.net

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