Ist ein Projekt den Aufwand wert?

Gute Mitarbeiter produzieren gute Ideen am laufenden Band. Und so kommt es, dass sich eine Projektidee nach der anderen auftürmt, mit dem Ergebnis, dass man knietief in angefangenen und halbherzig betriebenen Projekten steckt, aber letztendlich nichts substantielles auf den Weg bringt. Eine gute Projekt-Evaluation bzw. Bewertung tut also not um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Jetzt werden Sie sagen, dass ist doch ganz einfach: Man muss lediglich den potentiellen Gewinn dem Ressourcen-Einsatz gegenüberstellen und schon weiß mann, welches Projekt sich lohnt und welches man besser aufs Abstellgleis schiebt. Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht, vor allem dann, wenn es nur Projektskizzen ohne fundierte Kalkulationen gibt. Und dafür wiederum Zeit zu investieren, nur um das Projekt hinterher doch zu verwerfen ist unter Umständen vergeudete Zeit und damit herausgeschmissenes Geld.

Nun gibt es diverse Tools und Verfahren um den potentiellen Projekterfolg abzuschätzen. Von der einfachen Überschlagskalkulation über diverse Checklisten bis zur SWOT-Analyse. Alternativ gibt es aber auch ein praktisches Online-Tool der Unternehmensberater von Forrester-Research: HERO Project Effort-Value Evaluation.

In diesem Tool müssen Sie lediglich ein paar Fragen zu Aufwand und potentiellem Vorteil bzw. Gewinn beantworten und schon gibt es eine Einschätzung. Für eine schnelle Bewertung reicht das kleine Online-Programm allemal. Ich hab das mal mit einem fiktiven Projekt „Marketing 2.0“ durchgespielt und habe immerhin die Bewertung „Cool Idea“ erhalten. 🙂

HERO Project Effort-Value Evaluation

Effektiv den Aufwand schätzen – quasi…

Planning-DiceAufwandsschätzung ist ja so eine Sache. Langwierig, oft einfach nur Makulatur und nicht immer der reinen Lehre vom agilen Projektmanagement entsprechend. Aber egal, jetzt habe ich die endgültige Lösung für die Aufwandsschätzung gefunden. Und zwar im Blog von Stephan Schmidt.

Spaß bei Seite! Das erinnert mich an diverse Experimente, bei denen der Zufall, oder besser gesagt irgendwelche Tiere, die gar nicht verstehen können um was es ging, näher an der Wahrheit dran waren, als hoch bezahlte Fachleute. Zum Beispiel der Affe, der besser spekuliert als Börsenprofis oder den während der Fußball-WM populär gewordenen Kraken Paul. Warum sollte dann die Aufwandsschätzung „ohne Aufwand“ nicht genauso genau sein, wie etwa ein Planning-Poker? Eben!

Projekt-Praktikum: Aufwand schätzen oder nicht?

Bärbel de BouvierSeit meinem Aufwandsschätzungs-Faux-pax vor ein paar Tagen beschäftigt mich das Schätzungs-Thema. Dabei bin ich auf verschiedene Postings von – vorwiegend amerikanischen – Bloggern gestossen, die darüber diskutieren, ob man eine Aufwandsschätzung überhaupt braucht. Ein Gedanke, der mit bislang noch gar nicht in den Sinn kam. Die Argumente sind aber nur zu schön:

  • Aufwandsschätzung sind nie wirklich genau und schaffen daher keinen Mehrwert.
  • Selbst wenn sie hinreichend genau sind, die Arbeit muss trotzdem erledigt werden. Warum also Zeit mit Schätzungen vergeuden?
  • Das Schätzen des Aufwands sorgt für schlechte Stimmung, da jeder gezwungen ist mitzumachen und einem Konsens zuzustimmen, auch wenn er tief im Inneren anderer Meinung ist.
  • Die Aufwandschätzungen beeinflussen das Verhalten der Teammitglieder in negativer Weise. Entweder, indem sie sie unter Druck setzen den Termin einzuhalten und damit schlechtere Qualität zu liefern oder, wenn sie dem Termin voraus sind, in ihren Anstrengungen nachzulassen und damit Zeit zu verschwenden.

Dem stehen natürlich die bekannten „Vorteile“ entgegen:

  • Der Wert eines Projektes lässt sich nicht ohne Aufwandsschätzung ermitteln.
  • Ein Sprint lässt sich nicht planen, ohne den Aufwand zu kennen.
  • Ohne Aufwandsschätzung geht die Disziplin im Team flöten und es wird Zeit verschwendet.

Die Frage ist jetzt natürlich, was uns die Autoren damit sagen wollen. Wird da ein endlich etabliertes, in unzähligen Projekten bewährtes Verfahren schon wieder in Frage gestellt? Ein bischen schon. Meine Erkenntnis: Nicht beirren lassen und weiter machen! Trotzdem bleibe ich an dem Thema dran. Mehr dazu im nächsten Posting.

Projekt-Praktikum: Aufwandsschätzung

Bärbel de BouvierOh je! In meinem letzten Blog-Post zum Thema Aufwandsschätzung habe ich ein wenig daneben gehauen. Aber es gibt ja nichts, was man nicht auf Youtube finden und daraus seine Lehren ziehen kann. Beispielsweise eine zweiteilige Session von Mike Cohn, einem der Gründer der Scrum-Alliance, zum Thema Agile Estimation. Der Vortrag dauert insgesamt gute eineinhalb Stunden. Zeit, die sich auf jeden Fall lohnt.

Weiterlesen