Projekt-Praktikum: Agiles Projektmanagement

Bärbel de BouvierHallo, hier ist Bärbel, ihre freundliche und fleissige Projektmanagement-Praktikantin. Wie Richard im vorigen Blog-Beitrag schon angekündigt hat, werde ich auf dem MacPM-Blog über meine Lernfortschritte zum Thema Scrum berichten. Und das habe ich heute gelernt:

Herkömmliche Projektmanagement-Prinzipien sind starr und bürokratisch. Deshalb sind sie für flexible und schlecht planbare Prozesse, wie etwa die Software- oder Produktentwicklung, nicht optimal geeignet. Als Reaktion darauf wurden so genannte „agile“ Prinzipien entwickelt. Das Wort agil, im Sinne von flink, beweglich, wendig, etc., spiegelt das Wesentliche dieser Prinzipien wieder.

Ein Epigone des agilen Projektmanagements ist der Software-Entwickler Kent Beck, der 1999 das Buch Extreme Programming herausbrachte. 2001 wurde dann das Agile Software Development Manifest verfasst.

Die Kernthesen lauten:

  • Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Tools 
  • Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation 
  • Zusammenarbeit mit Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen 
  • Reaktion auf Änderungen ist wichter als einem Plan zu folgen

Mit der Zeit etablierten sich diverse agile Methoden, die häufig von den Unterzeichnern des Manifestes entwickelt wurden. Unter anderem: Extreme Programming (XP), Dynamic Systems Development Method (DSDM), Lean Development, Crystal, Feature-Driven Development (FDD). Die zur Zeit populärste Methode ist aber vermutlich Scrum und darum soll es in diesem und den folgenden Beiträgen gehen.

Scrum bedeutet Gedränge und ist eigentlich ein Begriff auf aus dem Rugby-Sport. Dabei drängen sich mehrere Spieler um den Ball und bewegen sich als geschlossene Einheit in Richtung des gegnerischen Tors. In Zusammenhang mit Projektmanagement tauchte der Begriff erstmals 1986 in einem wissenschaftlichen Artikel von H. Takeuchi und I. Nonaka auf: „The new new Product Development Game“. Dort heißt es: „…a holistic or ‚rugby‘ approach – where a team tries to go the distance as a unit, passing the ball back and forth – may better serve today’s competitive requirements“. Später im Text wird der Begriff dann in einer Ãœberschrift erstmals genannt: „Moving The Scrum Downfiled“.

Entwickelt und etabliert wurde Scrum als Prinzip der agilen Software-Entwicklung von Jeff Sutherland, Ken Schwaber und Mike Beedle. 1996 wurde es auf der OOPSLA Konferenz erstmals in einem Workshop vorgestellt. Damit war der Startschuss gesetzt.

Bis 2001 wurde Scrum von Schwaber und Beedle weiter entwickelt. Die Ergebnisse flossen in das Buch Agile Software Development with Scrum ein. Sutherland beteiligte sich dabei nur im Hintergrund. Mit der ausreichenden Beschreibung von Scrum stand dem anschließenden Siegeszug in der Software-, oder allgemein gesagt, in der Produktentwicklung nichts mehr im Wege. 

So, für heute soll es erst mal genug sein – bald mehr…

Salut,
Eure Bärbel