Bloggen für Projektmanager

Warum Projektmanager bloggen sollten, haben wir in diesem Blog schon das eine oder andere mal behandelt. Jetzt hat Kollege Stefan Hagen das Thema nochmals aufgegriffen (Quellen hier und hier). Was seine Kritik zu den einzelnen Gründen betrifft, muss ich ihm vollkommen recht geben. Wie auch immer, Blogs sind für die Kommunikation und das Knowledge-Management in Projekten eine durchaus lohnenswerte Überlegung. Es geht hier natürlich nicht um ein öffentlich zugängliches, sondern eine geschlossenes, internes Blog.   

Als Alternative bietet sich hier ein Wiki an. Ein in deutschen Unternehmen durchaus akzeptiertes Tool. Schließlich ist es laut diverser Umfragen das bei weitem beliebteste Web-2.0-Tool in deutschen Firmen. Allerdings würde ich aus eigener Erfahrung mittlerweile eher zum Blog tendieren, auch wenn ein Wiki natürlich einige Vorteile hat, wie zum Beispiel besser strukturierte Inhalte. 

Der Grund warum ich zum Blog tendiere ist ganz einfach: Ich arbeite gerade zusammen mit einem größeren Team an einem Projekt, bei dem nahezu die ganze Kommunikation und Informationsverwaltung über ein Wiki abgewickelt wird. Die einen hassen das Wiki, weil dessen Contenet-Management-System kompliziert und nicht ganz einfach zu erlernen ist, die anderen lieben es wegen seiner Strukturierungsmöglichkeiten. Das aber führt dazu, dass nur die eine Hälfte des Teams regelmäßig Inhalte einstellt. Die andere eröffnet statt dessen ständig Nebenkanäle für die Kommunikation, etwa mit E-Mails und Textverarbeitung. Mit anderen Worten: Ein Tool, das nicht von allen Team-Mitgliedern akzeptiert wird, hat dort auch nichts verloren.

Übrigens gibt es auch auf den neuen Infocenter der GPM Informationen zu Blogs und Wikis für Projektmanager. Interessanterweise gibt es am Ende der jeweiligen PDF-Dokumente (hier und hier) auch eine Vergleichstabelle der Vor- und Nachteile von Blogs und Wikis.

2 Gedanken zu „Bloggen für Projektmanager

  1. Eine Frage aus der eigenen Erfahrung mit Wikis in Projekten:

    Gab bzw. gibt es einen Treiber bzw. Moderator für das Wiki? Auch wenn das „Was“ vielleicht jedem bekannt ist, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass in der Anfangsphase so mancher nicht genau weiß, wie er damit umzugehen hat. Ich stelle dabei nicht so sehr auf die technische Ebene ab, sondern eher auf die Inhalte. Es macht doch keinen Sinn, einfach alles in so ein Wiki zu stecken, oder? Das klassische Projektlaufwerk als Net-Filesystem hat bei uns in keinster Weise ausgedient.

    Gruß
    HenK

  2. Das Problem bei diesem Projekt ist, dass die Teilnehmer über die halbe Bundesrepublik verteilt sind. Die Zusammenarbeit geschieht also „virtuell“. Damit fällt auch ein Share-Laufwerk als Lösung aus. Ein weiteres Problem: Alle Teilnehmer sind im Web-2.0-Umfeld tätig, haben also Erfahrungen mit Wikis, Blogs und sozialen Netzwerken. Mir ist ausserdem aufgefallen, dass die Menge der Wiki-Befürworter identisch ist mit der der Wissenschaftler. Die Wirtschaftsleute hingegen lehnen das Wiki eher ab.

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