Projektmanagement und Cloud-Computing

Schon seit geraumer Zeit geistert das Schlagwort Cloud-Computing durch die IT-Szene. Dahinter verbirgt sich die dynamische Bereitstellung von Rechnerleistung via Internet. Einer der ersten Cloud-Anbieter und Vorreiter dieser Technologie war Amazon mit seiner Elastic Compute Cloud oder kurz Amazon EC2. Mittlerweile tummeln sich auch andere IT-Größen auf diesem Gebiet. Beispielsweise Google mit der App-Engine und Microsoft mit Azure. Nutzer dieser Dienste können ihre eigenen Projekte auf den Servern der Anbieter laufen lassen. Der Vorteil: Sie zahlen nur die Rechenleistung, die sie verbrauchen, wobei diese je nach Bedarf dynamisch angepasst wird. Optimal also für die vielen, unterfinanzierten Web-2,0- und Social-Media-Startups, die so auf eigene, kostspielige und von der benötigten Leistung her kaum realistisch planbare Serverfarmen verzichten können.

Mittelweile hat sich aber der Begriff Cloud auch zum Synonym für virtuelle bzw. webbasierte Anwendungen herauskristallisiert. Insbesondere dann, wenn es um Applikationen geht, die vom Desktop in das Internet gehievt werden. Also beispielsweise das Internet-basierte Officepaket Google Text und Tabellen oder, im Mac-Bereich, die Dienste MobileMe und iWork.com. Es gibt sogar diverse Anbieter, die Projektmanagement vie Internet anbieten. Damit wird endgültig eine der Visionen von Web 2.0 zur Realität: Das Internet wird zum Betriebssystem und zur Anwendung.

Damit einher gehen aber auch verschiedenen Probleme. Zum Beispiel: Wo werden Daten gespeichert, wem gehören Sie und wie sicher sind sie vor dem Zugriff Unbefugter?

Ich selbst bin ja an und für sich recht schmerzlos im Umgang mit Internet-basiereten Anwendungen. Google Text und Tabellen und ähnliche Dienste gehören bei mir zum Standard-Repertoire. Aber: Ich weiß was ich tue und vor allem unterscheide ich sehr genau, was in die Cloud gehen kann und was besser nicht. Projektmanagement-Dateien jedenfalls bestimmt nicht!

Der Grund dafür ist ganz einfach: Es stecken zu viele Informationen drin, die über Wohl und Wehe einer Unternehmung entscheiden. Stellen Sie sich beispielsweise den Projektplan für ein neues, Produkt vor. Was da alles drin steht. Von den Kosten über Produktdetails bis hin zu Terminen liegt dort alles quasi auf dem Präsentierteller. Nun möchte ich keinem Cloud-Anbieter unterstellen, dass er unsicher ist oder gar willentlich Unbefugten Zugriff bietet. Auf der anderen Seite aber können solche Datenbestände Begehrlichkeiten schaffen. Nicht nur bei Konkurrenten, sondern auch bei ausländischen Geheimdiensten. So rechnete die Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Wirtschaft (ASW) allein für letztes Jahr den Schaden für deutsche Unternehmen durch Wirtschaftsspionage auf 30 Milliarden Euro. Da kann ich nur sagen: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

3 Gedanken zu „Projektmanagement und Cloud-Computing

  1. Pingback: Wo speichere ich meine Projektdaten und wer liest mit? « Projekt Management Beratung

Kommentare sind geschlossen.