Ab wann handelt es sich um ein Projekt?

Wenn Laien mit dem Thema Projektmanagement konfrontiert werden, kommt es schnell zu Missverständnissen. Das geht schon beim Begriff „Projekt“ los. Umgangssprachlich versteht man unter einem Projekt häufig einfach nur eine umfangreichere oder schwierige Aufgabe. Ganz anders der Projektmanager. Der weiss ganz genau, dass  – je nach zur Rate gezogenem Standard – ein Projekt, ein zeitlich begrenztes Vorhaben, zur Schaffung eines einmaligen Produktes, einer Dienstleistung oder eines Ergebnisses ist, unter Berücksichtigung limitierender Faktoren wie Geld, Ressourcen und Zeit.

Jetzt hat Blogger-Kollege Andreas Heilwagen darauf hingewiesen, dass es durchaus Vorhaben gibt, die irgendwo zwischen einem Projekt und einem Änderungsantrag (Change Request) liegen. Sie sind also noch nicht ganz Projekt nach der strengen Definition, werden aber „mit Mitteln des Projektmanagements inkl. Einsatz einer für das Projekt angemessenden Methodik durchgeführt“. Solche „Mini-Projekte“ werden seiner Meinung nach in den gängigen Standards nicht richtig berücksichtigt. Er schlägt deshalb eine neue Definition vor: „Ein Projekt ist einmaliges, zeitlich definiertes Vorhaben, um ein Ziel zu erreichen, das spezifische Anforderungen erfüllt“.

Ich selbst weiß nicht, ob ich mit der neuen Definition richtig glücklich werden kann und ob sie tatsächlich notwendig ist. Auf jeden Fall stellt sie aber eine praktische Verkürzung bzw. Vereinfachung dar.

2 Gedanken zu „Ab wann handelt es sich um ein Projekt?

  1. Mit der Definition werden nicht alle glücklich werden. Aber Konzept ist das Schlagen einer Brücke, über die alle unabhängig von Standards und Normen gehen können. Das Leben wird deutlich einfacher wenn um 2012 herum die ISO 21500 als Dachnorm mit einem übergreifenden Glossar herauskommt. Bis dahin hoffe ich einen relevanten Beitrag mit meinen Definitionen zu leisten und danach die Verringerung der Distanzen zwischen den Begriffen erfolgreich begleiten und dokumentieren zu können.

  2. Ich finde ein wichtiger Aspekt wurde hierbei noch vergessen.
    Die Kommunikation.
    Denn alle Projekte werden durch einen fortlaufenden Dialog geführt.

    Ich habe des Öfteren das Gefühl, dass bei allem Methoden und Formalismen, die benutzt werden, dieser wichtige Teil als „na Klar, gehört ja dazu..“ gehandhabt wird, denke aber persönlich, hier den Kern des Projektes zu finden. – Keine Kommunikation nötig? -> Kein Projekt.

    Ich würde die Aussage also weitergehend ergänzen zu:

    „Ein Projekt ist einmaliges, zeitlich definiertes, im fortlaufenden Dialog geführtes Vorhaben, um ein Ziel zu erreichen, das spezifische Anforderungen erfüllt“.

    *Just 2 cents of a young gun* 🙂

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