„Die Entdeckung des Menschen“ oder wieder „Projektmanagement 2.0“

Kürzlich ist der zweite Teil der Wissensmanagement-Präsentation “Die Entdeckung des Menschen” erschienen – wieder eine grundsolide Arbeit. Aber: Warum muss der 2.0-Hype (Projektmanagement 2.0) wieder so stark hervorgehoben werden? Ich stimme mit (fast) allen Inhalten überein, nur erweckt der Zusatz „Projektmanagement 2.0“ bei mir nach wie vor Unbehagen.

War Projektmanagement in der ersten Version schlecht? Muss ich meinen PMP oder die anderen Zertifikate jetzt wegwerfen oder mir ein Update kaufen? Sorry, aber eine Dienstleistung (was Projektmanagement in meinen Augen ist) kann keine  zweite Version sein. Das gilt für Produkte: Merlin liegt in der Version 2 vor (genauer gesagt in Version 2.6.3). Oder auch mein Auto hat die zweite Modellpflege erreicht. Aber kennen Sie ein „Restaurant 2.0“ oder die „Müllabfuhr 2.0“. Ich nicht wirklich!

Jetzt will ich aber nicht nur meckern, sondern auch Alternativen anbieten. Wie wäre es mit „Projektmanagement im 21 Jahrhundert“? Sicher nicht so reißerisch, aber meiner Meinung nach ein besserer Titel. Inhaltlich sehe ich durchaus die gleichen Themen, wie die ehrenwerten Kollegen; darunter optimierte Kommunikation via Wiki, Blog und Micro-Blog (Twitter) sowie Distribution per RSS. 

Oder gibt es noch andere Vorschläge für eine gute Bezeichnung? Ich bitte um Kommentare!

3 Gedanken zu „„Die Entdeckung des Menschen“ oder wieder „Projektmanagement 2.0“

  1. Leider wird das „2.0“-Label immer wieder verwendet in der nebulösen Hoffnung, damit an einen Hype anschließen zu können. Persönlich finde ich inhaltlich aussagekräftige Präfixe wie „Soziales Projektmanagement“ besser. Was passiert erst, wenn wir dann bei 2.1, 3.0, 4.6 etc. sind? Kennen wir dann noch unsere alten Leiden so genau wie beispielsweise in der Windows-Historie? BTW, es handelt sich um eine graduelle Veränderung. Nur die reine Existenz von „2.0“-Tools sorgt noch lange nicht für die organisatorischen Weiterentwicklungen, die für ihren erfolgreichen Einsatz notwendig sind. Wie unter http://pjmb.wordpress.com/2009/01/17/was-machen-sie-mit-den-80-nicht-engagierten-mitarbeitern berichtet, sind 80% der Mitarbeiter derzeit Mitläufer. Es ist nicht einfach mit Mitläufern erfolgreiches Change Management zu gestalten. Insofern schlage ich vor, die Erwartungen auf ein realistisches Maß zurückzuchrauben und die Begriffe inhaltsreich zu gestalten.

  2. Soziales Projektmanagement… hmm… sicher nicht verkehrt, aber mir ist das noch zu einseitig. Sozial heißt gemeinsam, verbunden, verbündet (lt. Wikipedia). Mir fehlt die Komponente Kommunikation am meisten, aber auch das mittlerweile veränderte Risikoverständnis, die Agilität und einiges mehr.

    Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber der letzte Geistesblitz fehlt noch.

    Aber Danke!

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