Projekt-Praktikum: So läuft Scrum

Bärbel de BouvierNach dem wir in den letzten Beiträgen die wichtigsten Begriffe gelernt haben, geht es jetzt darum, wie ein Scrum-Projekt prinzipiell abläuft. Drei Punkte sind dabei wesentlich und decken sich weitestgehend mit den grundsätzlichen Prinzipien des agilen Projektmanagements:

  1. Die Idee von Scrum beruht darauf, dass die Entwicklung von Software, aber auch generell von komplexen Produkten nicht in dem Maße planbar ist, wie andere typische Projekte, etwa der Bau eines Gebäudes oder die Einrichtung einer neuen Produktionslinie in einer Fabrik.
  2. Ein Scrum-Projekt wird iterativ er- und abgearbeitet. Die Devise lautet, lieber in kleinen Schritten schnell voran kommen, als bei einem großen Schritt zu stolpern, sich dabei zu verletzen und deshalb nie ans Ziel zu kommen.
  3. Es gilt die Erkenntnis, dass das Team besser weiß als eine zentrale Planungsstelle (Projektmanager), was es wann und wie tun kann und welche Schritte dazu notwendig sind. Scrum formalisiert diesen Prozess jedoch und macht ihn dadurch planbar.

Der Ablauf:

Aus dem Product-Backlog werden die am höchsten priorisierten Anforderungen in den Sprint-Backlog übernommen. Das ist die Arbeitsgrundlage bzw. der Projektplan für den folgenden Sprint. Ein Sprint dauert typischerweise zwei bis vier Wochen. Die Basis für die tägliche Arbeit bildet dabei das (in der Regel 15-Minuten kurze) Daily-Scrum-Meeting. Am Endes eines Sprints folgt das Sprint-Review.

Das Ziel von Scrum wird damit klar: In möglichst kurzer Zeit zu einem funktionierenden, wenn auch nicht mit allen Features versehenen Produkt zu kommen. Fehlende Features werden in nachfolgenden Sprints hinzugefügt.

Am Beginn eines Scrum-Projektes steht das Product Backlog. Den schauen wir uns in der nächsten Folge genauer an.