Seit meinem Aufwandsschätzungs-Faux-pax vor ein paar Tagen beschäftigt mich das Schätzungs-Thema. Dabei bin ich auf verschiedene Postings von – vorwiegend amerikanischen – Bloggern gestossen, die darüber diskutieren, ob man eine Aufwandsschätzung überhaupt braucht. Ein Gedanke, der mit bislang noch gar nicht in den Sinn kam. Die Argumente sind aber nur zu schön:
- Aufwandsschätzung sind nie wirklich genau und schaffen daher keinen Mehrwert.
- Selbst wenn sie hinreichend genau sind, die Arbeit muss trotzdem erledigt werden. Warum also Zeit mit Schätzungen vergeuden?
- Das Schätzen des Aufwands sorgt für schlechte Stimmung, da jeder gezwungen ist mitzumachen und einem Konsens zuzustimmen, auch wenn er tief im Inneren anderer Meinung ist.
- Die Aufwandschätzungen beeinflussen das Verhalten der Teammitglieder in negativer Weise. Entweder, indem sie sie unter Druck setzen den Termin einzuhalten und damit schlechtere Qualität zu liefern oder, wenn sie dem Termin voraus sind, in ihren Anstrengungen nachzulassen und damit Zeit zu verschwenden.
Dem stehen natürlich die bekannten „Vorteile“ entgegen:
- Der Wert eines Projektes lässt sich nicht ohne Aufwandsschätzung ermitteln.
- Ein Sprint lässt sich nicht planen, ohne den Aufwand zu kennen.
- Ohne Aufwandsschätzung geht die Disziplin im Team flöten und es wird Zeit verschwendet.
Die Frage ist jetzt natürlich, was uns die Autoren damit sagen wollen. Wird da ein endlich etabliertes, in unzähligen Projekten bewährtes Verfahren schon wieder in Frage gestellt? Ein bischen schon. Meine Erkenntnis: Nicht beirren lassen und weiter machen! Trotzdem bleibe ich an dem Thema dran. Mehr dazu im nächsten Posting.