Zeitmanagement: Aufgaben richtig priorisieren

Probleme beim Zeit- und Aufgabenmanagement scheinen die Geißel der Menschheit zu sein. Zumindest lässt sich das aus dem großen Interesse an David Allens Getting Things Done, oder kurz GTD, erklären. Wer für den Mac ein Programm für die Aufgabenverwaltung sucht, findet fast ausschließlich irgendwelche GTD-Programme. Abgesehen davon, dass ich die GTD-Methode nicht besonders mag, wird hier häufig mit Kanonen nach Spatzen geschossen. Denn meistens gibt es einfach nur Probleme mit der Priorisierung von Aufgaben. Sprich, zu bestimmen was sofort getan werden muss, was man verschieben kann, was man delegieren sollte und was man einfach ignorieren darf.

Dabei hat, so sagt es zumindest die Legende, schon der ehemalige amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower eine geniale und schnelle Methode für die Priorisierung von Aufgaben gefunden. Das ABC-Prinzip nach Eisenhower. Und so geht’s:

Man braucht lediglich ein Koordinaten-System mit vier Quadranten und einer X-Achse „Dringlichkeit“ und einer Y-Achse „Wichtigkeit“ (siehe Bild). Das ist so einfach, dass man sie sich eigentlich nur vor seinem geistigen Auge vorzustellen braucht. Nun muss man nur noch alles, was zu erledigen ist, in dieses Koordinatensystem zu übertragen.

ABC-Prinzip nach Eisenhower

  • Wichtiges und Dringliches bekommt die Priorität A. Solche Aufgaben erledigt man sofort selbst.
  • Wichtiges, aber nicht Dringliches bekommt die Priorität B. Solche Aufgaben terminiert man auf einen späteren Zeitpunkt und erledigt sie ebenfalls selbst.
  • Dringliches, aber weniger Wichtiges bekommt die Priorität C. Das delegiert man.
  • Unwichtiges und nicht Dringliches ignoriert man einfach. Das sind die Zeitfresser, die unsere Zeit- und Energie verschwenden. Weg damit!

Auch Blogger-Kollege Andreas Heilwagen hat übrigens schon mal über das Eisenhower-Prinzip geschrieben. Allerdings mit einer leicht abweichenden Interpretation.

GTD ist nicht Projektmanagement!

Getting Things Done! Wer möchte das nicht? Und so feiert der amerikanische Berater David Allen weltweit Erfolge mit seiner Zeitmanagement-Methode GTD oder eben ausgeschrieben: Getting Things Done. Die Methode basiert im wesentlichen darauf, dass man alle zu erledigenden Aufgaben aus dem Kopf kriegen muss und sie deshalb am besten in kontextbezogene Aufgabenlisten auslagert. Diese kann man dann zu gegebener Zeit abarbeiten.

GTD funktioniert sowohl auf Papier (man braucht dazu kaum mehr als einen Ordner mit 43 Fächern!), als auch mit Computer-Hilfe. Gerade für den Mac gibt es eine geradezu endlose Zahl von Programmen, die den Anwender bei seinen Versuchen sein Leben per GTD zu meistern unterstützen sollen.

Das Problem: David Allen definiert alle GTD-Elemente, die aus mehr als einer Aufgabe bestehen als Projekte. Und so mag mancher glauben, dass ein GTD-Programm auch zum Projektmanagement taugt. Nun mag ich nicht bestreiten, dass es im Universum den einen oder anderen Künstler gibt, der mit einem GTD-Programm auch umfangreiche Projekte managen kann. Aber das richtige Tool für echtes Projektmanagement ist GTD mit Sicherheit nicht.

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