Gründe für das Scheitern von Projekten

Vor Kurzem habe ich hier über die aktuelle CHAOS-Studie berichtet. Sie zeigt, wie viele Software-Projekte scheitern, sagt aber nichts über die Gründe dafür aus. Nun hat Stefan Hagen auf seinem Blog die Ergebnisse seiner Umfrage „Woran scheitern Projekte am häufigsten?“ veröffentlicht. Das passt also gut zusammen. Die Ergebnisse von Stefans Umfrage überraschen mich in sofern, als das die Teilnehmer als häufigsten Grund „Mangelhafte Kommunikation“ angegeben haben.

Keine Frage! Kommunikation ist nicht gerade die Stärke deutscher Unternehmen. Aber in den Firmen, in denen ich tätig war, sind Projekte eher an „zu optimistischen Annahmen“ (Platz 4), „Starrer Organisation, Hierarchie“ (Platz 8 ) und vor allem an „überforderten Projektleitern“ (Platz 10) – manchmal mich eingeschlossen – gescheitert. Aus dem letzten Punkt ergaben sich dann fast alle anderen Gründe.

Auch jetzt habe ich es gerade mit einem Fall zu tun, bei dem die starre Organisation und Hierarchie Probleme bei der Umsetzung eines Projektes macht. Eitelkeiten und Revierkämpfe und daraus resultierende Kompetenzstreitigkeiten brachten es an den Rand des Scheiterns. Die Lösung für dieses Dilemma – und damit schließt sich der Kreis zu Stefans Ergebnissen – ist verstärkte Kommunikation. Das kostet immens viel Zeit, hat aber immerhin den Vorteil, dass es auffallend viele Geschäftsessen in zumeist sehr guten Restaurants gibt. 😉

Projektfortschritt mal anders dokumentiert

Ein kleine Softwareschmiede aus England versucht mit einer neuen Idee erfolgreich zu werden: Der für jeden Geschmack individualisierten Zeitung aus dem Internet. Quasi ein RSS-Reader auf Papier. Ich bin mir nicht sicher, ob nach so etwas überhaupt Bedarf besteht. Toll ist aber der Projektblog dazu, der natürlich das Ziel hat weniger den Fortschritt zu dokumentieren als vielmehr einen Buzz, sprich Aufmerksamkeit für das Projekt zu erzeugen. Die Lektüre des Newspaper-Club-Blogs finde ich jedenfalls sehr erfrischend.

Gescheiterte Software-Projekte

Vor kurzem ist wieder einmal der CHAOS Report 2009 der Marktforschungsfirma Standish erschienen. Darin wird erfasst, wie viele IT-Projekte im vergangenen Jahr (USA) erfolgreich abgeschlossen wurden, problembehaftet waren (Zeit, Budget, Nutzen) oder gar gescheitert sind. Nun mag man angesichts der Methodik und der damit verbundenen Aussagekraft den Nutzen dieser Studie gerne anzweifeln. Aber rein gefühlsmäßig spiegeln sie die Wirklichkeit durchaus wieder:

Lediglich 32 Prozent aller Projekte wurden erfolgreich abgeschlossen. 44 Prozent waren problembehaftet und damit stark gefährdet und immerhin 24 Prozent scheiterten, beziehungsweise wurden eingestellt.

Es wäre schön zu wissen, warum genau die vielen Projekte gescheitert oder in Probleme gelaufen sind. Liegt es etwa an den Projektmanagern? Oder doch an den Umständen? Die Wirtschaftskrise jedenfalls kommt nur begrenzt als Sündenbock in Frage. In den Vorjahren waren die Zahlen ähnlich, 2006 beispielsweise sind beispielsweise sogar 46 Prozent der Projekte gescheitert.

Vermeidungsstrategie bei Projekten

GraphJam ist eine Site mit lustigen, bisweilen nachdenklich stimmenden Präsentationsgrafiken. Wer also Kurzweil sucht, etwa weil er gerade eine Arbeitsvermeidungsstrategie verfolgt, findet dort immer rasche Ablenkung. Ich halte mich dort natürlich nur äusserst selten auf. 😉

Bei meinem letzten Streifzug dort, habe ich folgende Grafik gefunden:

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