Besseres Projektmanagement: Was uns wirklich motiviert

Motivation (Bild: RSA)Eine Grundvoraussetzung für gutes Projektmanagement ist die Fähigkeit zu Motivieren. Also beispielsweise die Teammitglieder trotz aller Widrigkeiten dazu zu bringen, das zu tun, was zu tun ist und das auch noch möglichst in der vorgegebenen Zeit und mit möglichst wenig Mitteln.

Für Kenner der Motivationstheorie von Maslow ist klar, dass finanzielle Anreize, sprich Prämien, nicht unbedingt das geeignete Mittel sind um Mitarbeiter anzuspornen. Denn, sind die (finanziellen) Grundbedürfnisse abgedeckt, sind Sicherheit, Sozialbedürfnisse, Anerkennung, Wertschätzung sowie die Selbstverwirklichung wesentlich wichtigere Motivationsfaktoren. So weit eigentlich nichts Neues.

Was neu ist, ist die Art, wie die in Großbritannien beheimatete Royal Society for the encouragement of Arts, Manufactures & Commerce (RSA) diesen Sachverhalt präsentiert. Ein wunderbares, und sehr empfehlenswertes Video über das, was uns motiviert: Selbstverwirklichung, der Wille etwas zu lernen und Sinnhaftigkeit! (via Scobleizer).

Hier geht es zum Video:

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Gescheiterte Software-Projekte

Vor kurzem ist wieder einmal der CHAOS Report 2009 der Marktforschungsfirma Standish erschienen. Darin wird erfasst, wie viele IT-Projekte im vergangenen Jahr (USA) erfolgreich abgeschlossen wurden, problembehaftet waren (Zeit, Budget, Nutzen) oder gar gescheitert sind. Nun mag man angesichts der Methodik und der damit verbundenen Aussagekraft den Nutzen dieser Studie gerne anzweifeln. Aber rein gefühlsmäßig spiegeln sie die Wirklichkeit durchaus wieder:

Lediglich 32 Prozent aller Projekte wurden erfolgreich abgeschlossen. 44 Prozent waren problembehaftet und damit stark gefährdet und immerhin 24 Prozent scheiterten, beziehungsweise wurden eingestellt.

Es wäre schön zu wissen, warum genau die vielen Projekte gescheitert oder in Probleme gelaufen sind. Liegt es etwa an den Projektmanagern? Oder doch an den Umständen? Die Wirtschaftskrise jedenfalls kommt nur begrenzt als Sündenbock in Frage. In den Vorjahren waren die Zahlen ähnlich, 2006 beispielsweise sind beispielsweise sogar 46 Prozent der Projekte gescheitert.

Lesestoff für Projektmanager: Links des Tages

Für den heutigen Tag gibt es statt eines eigenen Beitrags Hinweise zu interessanten Beiträgen im Web. Die Themen sind Kaizen, PM-Zertifizierungen und Internet-Zenzur.

  • Kaizen, oder die Veränderung zum Besseren, ist ein Managementsystem, das die japanische Industrie zu dem gemacht hat, was sie heute ist: Führend in der Welt durch beständige Qualitätsverbesserung und Effektivitätssteigerung! Wer sich dafür interessiert, wie man Kaizen im Projektmanagement anwendet, findet bei Reforming Project Management eine umfangreiche Literaturliste.
  • Das Magazin Objektspectrum hat in Ausgabe 3/2009 eine sehr ausführliche Betrachtung und Zusammenstellung von Projektmanagement-Zertifizierungen veröffentlicht. Den Artikel gibt es als PDF zum Download (danke Andreas).
  • Und zum Schluss noch mal die Geschichte mit der Internet-Zensur. Die Online-Ausgabe von Der Freitag hat einen sehr guten und fundierten Artikel zu diesem Thema. Unbedingt lesenswert!

Projekte per Ishikawa-Diagramm strukturieren

Häufig beginnt die Vorbereitung für ein Projekt mit einer Mindmap um die Projektinhalte zu strukturieren. Grundsätzlich ist das keine schlechte, weil bewährte Methode. Es gibt aber Menschen, die dem Mindmapping nichts abgewinnen können. Für sie gibt es eine alternative Methode, das Ishikawa- oder Fischgrät-Diagramm, manchmal auch Ursache-Wirkuns-Diagramm genannt. Es stammt aus dem Qualitätsmanagement und wurde, je nach Quelle, in den 40er oder 50er-Jahren vom japanischen Chemiker Kaoru Ishikawa entwickelt.

Das Ishikawa Diagramm ist meiner Meinung nach vor allem für Projektmanagement-Einsteiger besser geeignet als das Mindmapping. Unter anderem weil es mehr Struktur vorgibt und man nicht so leicht vom Hundertsten ins Tausendste abgleitet und dann möglicherweise wesentliche Aspekte vergisst. In seiner reinen Form dient es im Projektmanagement der Ursachenermittlung und damit der Lösung von Problemen. Bekannt ist es im Rahmen der 4-M-Methode und deren verschiedenen Erweiterungen von 5-M bis 8-M. Das „M“ steht dabei im Fall von 4-M für die Einflussgrößen Mensch, Methode, Maschine, Material. Bei 5-M kommt noch Milieu (Umfeld) dazu. Weitere Mögliche „Ms“ sind beispielsweise Money (Geld), Management, Messung, etc. (Erstaunlicherweise haben sich immer passende Begriffe gefunden, die mit einem „M“ beginnen).

Gezeichnet wird das Diagramm, in dem man mit einem Pfeil von links nach rechts beginnt. An dessen Spitze steht das Problem – oder wenn man es für die Strukturierung eines Projektes verwendet – das Projektziel. Dann fügt man, ähnlich einer Fischgräte, unterhalb und oberhalb des horizontalen Pfeiles die Haupteinflussgrößen als weitere Pfeile ein. Diese können nun mittels weiterer Pfeile weiter unterteilt werden (Beispiele). Die Pfeile markieren dabei die jeweilige Ursachen bzw. Einflüsse. Richtig gemacht ergibt sich daraus eine wunderbare Projektstruktur. Voraussetzung ist natürlich, dass das Projektziel korrekt definiert wurde und die Einflussgrößen richtig erkannt wurden.

Mehr Infos zum Ishikawa-Diagramm gibt es inklusive einer Kurzanleitung auf Wikipedia, sowie bei 12Manage.