Gibt es nun Viren und Malware auf dem Mac oder nicht?

Macs sind auf dem Vormarsch. Aktuelle Zahlen der Marktforscher von Gartner belegen das eindrucksvoll. So wurden im ersten Quartal dieses Jahres weltweit 18 Prozent weniger PCs als im gleichen Quartal des Vorjahres verkauft. Die Zahl der verkauften Macs stieg hingegen um satte 10 Prozent. Das entspricht – laut Gartner – immerhin rund 966.000 Macs innerhalb von drei Monaten.

So sehr uns die steigenden Verkaufszahlen unseres Lieblings-Computer-Herstellers freuen, gilt es den einen oder anderen kleinen Nebeneffekt zu verdauen. Zum Beispiel den, dass längst nicht mehr nur eingefleischte Apple-Fans zum Mac greifen, sondern auch ganz normale Konsumenten. Also solche, die früher bedenkenlos einen Windows-PC bzw. Laptop gekauft hätten und heute, da es schick und Mode ist, einen Mac kaufen. Das Problem: In ihrem tiefsten Inneren sind diese Menschen immer noch Windows-Anwender. Und wovor haben Windows-Anwender Angst? Genau, vor Viren!

Das ist insofern tragisch, als dass diese Leute tatsächlich glauben, es würde Mac-Viren geben. Wir wissen natürlich, dass es Mac-Viren in freier Wildbahn nicht gibt, ausser in den Laboren von „Wissenschaftlern“ und Antiviren-Software-Herstellern. Was es aber gibt, sind Malware sowie Phishing- und Schad-Seiten im Web. Und wenn ein unerfahrener bzw. leichtgläubiger Neu-Mac-User auf so eine Seite stößt, eine auf der ihm eine ganz tolle Schutz- und Antiviren-Software angepriesen wird, dann landet eben auch Malware ruckzuck auf dem an sich gut geschützten Mac.

Ich spreche hier vom „Mac-Defender“ einem Scam epischen Ausmaßes, der dazu führt, dass Betroffene sich nach einem Klick auf den falschen Link mit einem Installer konfrontiert sehen, der die vermeintliche Anti-Viren-Software installieren möchte. Wer jetzt das verlangte Administrator-Passwort seines Macs eingibt, hat quasi schon verloren. Die Sache ist so ernst, dass sich mittlerweile und etwas zu spät (siehe unten) sogar Apple genötigt sah ein entsprechendes Support-Dokument online zu stellen.

Natürlich gibt es aber auch eine unterhaltsame Seite der ganzen Affäre. Einen wunderbaren Schlagabtausch zwischen zwei prominenten Windows- und Mac-Fürsprechern. Bei ersterem handelt es sich um… ich sag es ja ungern (hm, eigentlich nicht ;-)), meinen ehemaligen Chef und ZDNet-Windows-Oberblogger Ed Bott und den Apple-Blogger John Gruber (Daring Fireball).

Alles fing damit an, dass Ed ein Posting mit dem Titel „Coming soon to a Mac near you: serious malware“ schrieb. John Gruber antwortete daraufhin mit dem bemerkenswerten und so wunderbar wahren Stück mit dem Titel „Wolf„. Das lies Ed nicht auf sich sitzen und schrieb „Crying wolf? Apple support forums confirm malware explosion“ und einen Grundlagen-Beitrag über Schadprogramme auf dem Mac: „Why malware for Macs is on its way„.

Und weil Ed Apple – die ja bekanntlich gerne mal etwas schwierig sind – nicht so gut kennt wie wir, hat ihn wohl auch dieses ihm zugespielte, interne Apple-Dokument überrascht. Noch mehr aber, dass es immer noch seine Gültigkeit hat. Dabei wissen wir echten Apple Fans, dass für die Leute um Steve Jobs nur eines oberste Priorität hat: Der Schutz der Marke! Das kann man mögen, oder nicht. Aber keiner Muss und jeder kann… Vor Viren auf dem Mac aber muss man derzeit keine Angst haben. Lediglich vor Betrug und Scam-Seiten im Web.

Falls Sie das nicht ruhig schlafen lässt, den aktuellen Status über Viren, Malware und sonstige Schädlinge auf dem Mac gibt es übrigens hier.

 

 

Nachschlag zum iPad 2 und der Apple-Keynote

Ich bin mir sicher, dass Sie mittlerweile alles über das kommende iPad 2 gehört haben. Immerhin geraten ja mittlerweile Apple Keynotes zu Events, die selbst vor den Mainstream-Medien nicht halt machen. Und so wurden die technischen Features des neuen iPads in Funk, Fernsehen und Tagespresse ausreichend lang und breit getreten.

Logisch, dass es auch den einen oder anderen abschätzigen Kommentar gab, über das neue „Spielzeug“, das im Grunde genommen niemand braucht und das im übrigen viel zu teuer sei. Und natürlich entblödete sich nicht der eine oder andere zu lästern, dass das iPad immer noch nicht das unsägliche Flash handhaben könne.

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