Über Richard Joerges

Blogger, Sozial-Media-Berater, Autor und Mac-Spezialist.

Beim Projektmanagement ist Kontrolle besser als Vertrauen

Da ich diese Woche bekanntlich in Berlin auf der re:publica unterwegs bin, hatte ich schon befürchtet nicht genug Inspiration für das Thema Projektmanagement zu erhalten. Dem war dann zum Glück nicht so. Los ging es heute Morgen im Hotel. Dazu muss man wissen, dass Berlin zwar chronisch pleite ist und ausser durch etwas Kulturbetrieb, ein wenig Medienindustrie und professionellen, politischen Lobbyismus seine Wirtschaftskraft vor allem aus den Töpfen der Bundesanstalt für Arbeit schöpft (Ok, das war jetzt gemein, aber Sie wissen was ich meine. Stichwort: Präkariat und Generation Praktikum), ansonsten aber aus dem Vollen lebt. Beispielsweise dadurch, dass hier gefühlt jeden Tag ein neues, total überkanditeltes Design-Hotel seine Pforten öffnet. Weiterlesen

Projektmanagement an unerwarteter Stelle

Jedes Frühjahr lockt uns, die Blogger und Social-Media-Praktiker, die re:publica nach Berlin. Und so sitzen wir auch dieses Jahr in einem kalten, verregneten und sturmumtosten Berlin und diskutieren mit Freunden und Fachleuten über das Bloggen, das Internet, Twitter, Facebook & Co.

Zum Glück hat der Veranstalter dieses Jahr die thematische Bandbreite der re:publica vergrößert, so dass es jetzt auch Vorträge beispielsweise zu Gaming und, man höre, Design gibt. Gleich in der ersten Session ging es genau darum. Und während der Referent mit ausladeneden Gesten und weitschweifenden Worten versucht darzulegen, was Design ist, ertönt es neben mir:

Quatsch! Design ist zu 50 Prozent Projektmanagement und zu 50 Prozent Gestaltung!

Das tolle ist, dass dieser Satz aus dem Mund einer Designerin kam. Dem möchte ich gar nicht mehr hinzufügen. 😉

Immer diese Stakeholder…

Das Gute am Bloggen ist, dass man ab uns zu auch seinen eigenen Frust los werden kann. Wenn es um Projekte und Projektmanagement geht, sind bekanntlich Stakeholder mein Frustfaktor Nr. 1. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen den Stakeholder an sich. Für sich genommen sind das häufig ganz nette Menschen. Doch treten sie im Rudel auf, dann degeneriert ihr kognitives Leistungsvermögen sehr schnell auf die Intelligenzebene eines Casting-Show-Publikums. Damit können sie ein mit Elan gestartetes Projekt binnen eines einzigen Meetings vollkommen grundlos zum Stillstand bringen.

Gerade habe ich wieder so einen Fall. Es geht um ein Marketing-Projekt bei einem Logistik-Dienstleister, das von der zuständigen Abteilung als absolut notwendig erachtet wird und schon vor längerer Zeit problemlos das Go der Geschäftsleitung bekommen hat. Aus mir unerfindlichen Gründen habe ich es aber zugelassen, dass auch Abteilungsleiter angrenzender Bereiche mitreden dürfen. Ich dachte mir halt, viel hilft viel und man kann ja nie wissen, wessen Unterstützung man im Projektverlauf benötigen wird.

Was ich nicht bedacht habe ist, dass dieses Projekt in seiner Wirkung und Funktionsweise nur dann verstanden wird, wenn man entsprechendes Fachwissen mitbringt. Das haben in diesem Fall leider die meisten Stakeholder nicht. Sie sind hervorragende Techniker und Verkäufer, aber neue Formen des Marketings sind ihnen nicht nur fremd, sondern offenbar auch suspekt.

Jetzt ist es natürlich nicht so, dass es nicht im Vorfeld genug vorbereitende Präsentationen, Konzeptpapiere und belastbares Zahlenmaterial gegeben hätte. Aber wer hat schon Zeit sich diese vor einem Meeting nochmals zu Gemüte zu führen…? Und so artet fast jedes Meeting in eine Erklärbär-Session aus, anstatt dass substantielle Entscheidungen getroffen werden.

Verstehen Sie mich nicht falsch! Es ist eine wesentliche Aufgabe des Projektmanagers die Stakeholder bei Laune zu halten und sie zu Fürsprechern des Projektes zu machen. Aber wenn man zu viele Stakeholder hat, dann kann so eine Aufgabe nahezu unlösbar werden. Aber Besserung ist in Sicht: Die Osterferien stehen vor der Tür und damit die Urlaubszeit. Gut möglich, dass dadurch das Projekt ein ganzes Stück voranschreiten wird… 😉

Präsentation: Web 2.0, Social Media und Projektmanagement

Gerade dachte ich mir, dass mal wieder ein Beitrag in Richtung Social Media und Projektmanagement fällig wäre. Und während ich noch meine diesbezüglichen Gedanken sortiere, läuft mir ein Tweet von Nina Braschler über den Weg. Und siehe da, es geht um eine Präsentation mit dem Thema Erfolgreicher Einsatz von Web 2.0 im Projektmanagement. Das wird mir zwar meinen Beitrag nicht ersparen, aber zumindest sind jetzt schon mal die Grundlagen abgedeckt. Sehens- und Nachdenkenswert: Weiterlesen