The Striphouse in Naples, Florida

Ich war selbst nicht wirklich über die Tatsache glücklich, dass ich Wolfgangs Steakhouse in New York „verreißen“ musste. Aber wenn ich viel Geld mit einem schlechten Gefühl ausgebe, sollen andere nicht den gleichen Fehler machen. Anders herum verhält es sich aber genau so. Wenn etwas Klasse ist, lobe ich gerne in diesem Blog. Zuletzt den Tadich Grill in San Francisco und den Midtown Grill in Berlin.

Dieses Mal kann ich von einer ganz besonderen Ãœberraschung berichten. Zur Zeit mache ich mit meiner Familie Urlaub in Naples, Florida. Jeden Abend suchen wir uns ein besonderes Restaurant heraus. Sei es eine bestimmte Küche oder eine bestimmte Klasse. Da wir uns in Naples nicht wirklich auskennen, ist die Suche nach den Restaurant manchmal mindestens genau so interessant, wie das essen selbst. Als wir eines Abends ein Italienisches Restaurant suchten und mehr oder weniger ratlos auf einem Parkplatz standen, sprach uns ein Paar an. Das ursprüngliche Thema war zwar erst unser Leihwagen, jedoch drehte sich das Gespräch schnell zum Essen. Uns wurde schnell geholfen, der Italiener war nur ein paar Schritte entfernt. Viel interessanter war aber der Smalltalk, stellte sich doch heraus, dass der Hinweisgeber als Manager im „besten Steakhaus Naples“ – so seine Worte – arbeite. Diese Steilvorlage nahm ich gerne an und noch auf dem Parkplatz wurde ein Termin gemacht.
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Ein Abend in Wolfgang’s Steakhouse

Leser dieses Blogs wissen längst, dass ich hier von Zeit zu Zeit meine gastronomischen Erfahrungen Preis gebe. Und da ich einem guten Steak selten abgeneigt bin, ist oft ein solches Restaurant mein Ziel.
So auch dieses Mal, was für mich ganz besonders war. Meine Frau schenkte mir einen Besuch des Musicals Hair. Als „alter“ Hippie war ich darüber mindestens genauso erfreut, dass die Aufführung in New York am Broadway war.
Kurz zum Musical. Nach Cats, Mama Mia und anderen deutschen Aufführungen war ich im siebten Himmel. Ich habe noch nichts authentischeres und dynamischeres erlebt. In jedem Fall ein Tipp wert. Die Story basiert mehr auf dem original Musical als dem Film. Also auch für Leute, die den Film in und auswendig kennen, ein tolles Erlebnis.
Am letzten Abend wollte ich meiner Frau ein besonderes „Danke schön“ zukommen lassen und lud sie auf ein Steak ein. Nach meinen Erzählungen von Mortons und des Taddich Grill hat sie im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt. Und damit ging das Drama im Grunde schon los. Ich hatte Wolfgangs in Soho als Steak-House auf dem Level von Mortons angekündigt, was in kein Fall so ist. Es hat nicht einmal einen Hauch von dessen Charme und Ambiente.
Der Raum war stark herunter gekühlt, so dass ich mein Sakko erst gar nicht auszog. Meine Frau hatte nicht so viel Glück und musste sich ihrer Jacke entledigen, die aber nicht wie erwartet, vom Service abgenommen wurde. Aber auch neben der Temperatur ist das Ambiente stark verbesserungswürdig. Es ist sehr hell und wirkt gar nicht so, wie die Preise es vermuten lassen. Alles in allem nicht ungemütlich, nur nicht wirklich der Ort, an dem ich einen schönen Abend verbringen möchte.
Dann die Bedienung. Mir wurde zu keinem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt, dass ich willkommen war. Das Essen wurde auf einer nett gestalteten, aber uninformativen Karte präsentiert. Erläuterungen vom Service geschweige eine Präsentation der Steaks und anderer Zutaten, wie ich es in vielen guten Steakhäusern erlebt habe, gar es leider nicht. Da gerade am neben Tisch das Essen serviert wurde, haben wir uns versucht, etwas zusammen zu reimen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.
Die Bestellung wurde aufgenommen und keine fünf Minuten später hatten wir die Vorspeise auf dem Tisch. Wenn man bedenkt, dass wir nicht die einzigen Gäste waren, kam der Cäsars Salat und mein halbes Dutzend Austern zu schnell. Der Salat war laut meiner Frau OK. In die gleiche Kategorie ordne ich die Austern ein. Wer schon einmal Sylter Austern gegessen hat, wird nachvollziehen können, wenn ich sage, das die geschmacklich um Längen besser sind. Ich kann leider nicht genau sagen, woher sie kamen, aber es fehlte schon das typische Aroma.
Zwischenzeitlich wurde die Weinbestellung aufgenommen. Da der nur per Flasche angeboten wurde und leider nicht per Glas, müssten wir uns in dem nicht perfektem Ambiente damit beschäftigen. Die Auswahl an Weinen war für meinen Geschmack zu Amerikanisch. Etwa 50% kamen aus dem Nappa Valley. Der Rest wurde auf ein paar Franzosen, Italiener, Spanier und Australische Weine verteilt. Das Pech wollte es, dass zwei meiner Lieblingsweine nicht mehr vorhanden waren, so dass wir uns dann doch auf einen 2003er Cabernet Sauvignion eingelassen haben. Der Wein kam gut temperiert. Dumm war nur, dass ich ihn während der Vorspeise testen sollte.
Die eigentliche Überraschung war aber der Hauptgang. Steffi hatte ein Filet Mignon geordert, die Größe wurde verschwiegen. Grob geschätzt lagen bei meiner Frau etwa 400 bis 500 Gramm Fleisch auf dem Teller. Das Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Gleiches blieb mir aber im Halse stecken, als umgehend danach mein Teller gebracht wurde. Das Rib Eye, meine Standardbestellung wann immer möglich, bedeckte den Teller vollständig. Ein Stück Knochen wurde mitgebraten. Wenn mich mein Sinn für das schätzen von Gewicht nicht vollständig verlassen hat, lagen da etwa 1 kg Fleisch auf meinem Teller.
Beide Stücke Fleisch, das Filet und das Rib Eye, waren Wunderbar gebraten und himmlisch zart. Geschmacklich ein echter Genuss, war es doch umgehend für uns klar, das ist nicht zu schaffen. Und so bestimmte der Umfang des Essens unsere Gesprächsthemen. Doggy Bag und die Tatsache, dass dieser nicht in unserer Natur liegt, inklusive.
Die Rechnung hat die 300$ Schallmauer deutlich durchbrochen. Ich erwähne das nicht, weil ich geizig bin, sondern weil das ein Betrag ist, bei dem ich Spitzenklasse erwarte. Und die war es nicht. Daher lautet mein abschließendes Fazit: Schade Wolfgang’s, der Abend nicht optimal. Nicht noch einmal.

Leser dieses Blogs wissen längst, dass ich hier von Zeit zu Zeit meine gastronomischen Erfahrungen Preis gebe. Und da ich einem guten Steak selten abgeneigt bin, ist oft ein solches Restaurant mein Ziel.

So auch dieses Mal, was für mich ganz besonders war. Meine Frau schenkte mir einen Besuch des Musicals Hair. Als „alter“ Hippie war ich darüber mindestens genauso erfreut, dass die Aufführung in New York am Broadway war.

Kurz zum Musical. Nach Cats, Mama Mia und anderen deutschen Aufführungen war ich im siebten Himmel. Ich habe noch nichts authentischeres und dynamischeres erlebt. In jedem Fall ein Tipp und sogar eine Reise zum Broadway wert. Die Story basiert mehr auf dem original Musical als dem Film. Also auch für Leute, die den Film in und auswendig kennen, ein tolles Erlebnis. Mehr zu Hair bei Wikipedia).

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Midtown-Grill in Berlin

Es passiert nicht oft, dass ich ein Restaurant empfehle. Zuletzt war das der Tadich Grill in San Francisco. Heute will ich nicht ganz so weit in die Ferne reisen. Das Ziel der Familie Blome war am vergangenen Wochenende Berlin. Wir hatten Karten für die Blue Man Group – die übrigens immer noch zu empfehlen sind.

Der eigentliche Star an diesem Abend war aber der Midtown-Grill im Marriot am Potsdamer Platz. Die Ansage „bestes Steakhaus in der Stadt“ kann ich natürlich nicht verifizieren – so viel Zeit war leider nicht, hunderte von Steakhäuser in Berlin zu testen.

Was ich aber bestätigen kann, dass für mich nicht nur die Steaks, sondern auch die Flußkrebsfrikadellen ein echtes Erlebnis sind. Für den verwöhnten Gaumen findet sich sogar eine Spezialkarte mit diversen Steaks, die wirklich nicht alltäglich sind. Hier findet man neben dem Black Angus-, auch ein Bison-, Straussen- oder ein Wagyu-Steak. Bei letzterem war die Bedienung dann aber auch so fair uns unaufgefordert zu informieren, dass diese keine echten Kobe-Steaks sind (die werden nicht aus Japan exportiert), sondern eine spezielle Züchtung in Australien auf Basis eines Kobe-Rinds und einem Black Angus ist. Ein besonderes Bonbon gab es in diesem Zusammenhang für meinen Sohn. Damit er besser verstand, worum es in der Diskussion über Kobe-Rinder ging, holte die nette Dame kurzerhand ein Stück aus der Küche, die übrigens offen im Restaurant integriert ist, und zeigte es Marvin. Ich habe mich aber wieder an meinen Favoriten, dem Rib-Eye-Steak gehalten: Brilliant!

Überhaupt; die Bedienung und das Ambiente sind erstklassig. Von der ersten Ansprache beim Empfang bis zum Marshmallow-Grill, der mit der Rechnung gereicht wird, haben wir uns alle nicht nur wohl und gut versorgt gefühlt. Und auch die Creme Brûlée als Dessert… am Tisch gebrannt.

Der gesamte Abend war ein echtes Erlebnis! Danke, liebes Team vom Midtown-Grill!

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Tadich Grill, California Street

Tadich GrillNach einem guten Tag (viel gelaufen, entspannt und die Englisch-Kenntnisse aufgefrischt) in San Francisco gehört ein gutes Essen. Heute stand mir der Sinn nach Steak.

Natürlich gibt es hier viele und sehr gute Steak-Häuser, wie Mortons, Chris Ruth’s und andere mehr. Ersteres ist natürlich für den traditionellen Macworld-Abschluss reserviert. Aber wenn man alleine durch San Francisco wandert, ist sein ältester Grill erste Wahl: Tadich Grill.

Seit 1849 am Start, ist Tadich bekannt für einen guten Fisch und ein hervorragendes Steak am Tresen (es gibt aber auch normale Tische). Die Örtlichkeit ist einfach klasse und einige Kellner vermitteln sogar den Eindruck, seit dem ersten Tag dabei zu sein 😉 Aber im ernst, wenn ich schon über 30 Minuten vom Hotel bis zum Restaurant laufe, muss der Laden schon etwas bieten – und genau das ist bei Tadich’s der Fall!

Und was macht man anschließend? Natürlich nimmt man das Cable Car vor der Haustür von Tadich bis zur Powell Street und wechselt dann zur gleichnamigen Linie bis zur O’Farrell Street, um dann nach ein paar Schritten im Hotel zu sein. Immer wieder ein tolles Erlebnis.