Wie versprochen, kommt hier das Interview mit Dave Prior. Es geht um Projektmanagement im Allgemeinen, agile Methoden wie Scrum und XP im Besonderen, um Twitter für Projektmanager und natürlich um Projektmanagement mit dem Mac.
MacPM:Â Hallo Dave, was sind denn Ihrer Meinung nach die Vorteile von Scrum?
Dave Prior: Scrum ist ein gute Alternative zum traditionellen „Wasserfall“-Ansatz. Ich finde es funktioniert am besten bei Projekten die mit großen Risiken behaftet sind, die irgendwie in der Krise stecken oder wirklich heftige, sprich unmögliche, Deadlines haben. Es ist eine gute Möglichkeit den Kunden zu involvieren und sehr schnell eine Historie von Erfolgen aufzubauen, die wiederum das Vertrauen festigen. Auf den ersten Blick scheint es sehr einfach und simpel zu sein, es erfordert jedoch jede Menge Disziplin. In letzter Zeit habe ich Scrum und PMBOK häufig gemischt. Ich nutze Scrum mit dem Entwicklerteam, so dass es schnell vorankommt und sich auf das Programmieren konzentrieren kann. Die Ergebnisse der Scrum-Prozesse packe ich dann in PMBOK-orientierte Berichte für das eher traditionell denkende Management.
MacPM: Und was halten Sie von Extreme Programming (XP)?
Dave Prior: Scrum und XP lasen sich gut zusammen verwenden. Ich tendiere dazu bestimmte XP-Aspekte mit Scrum zu mischen und finde das recht hilfreich. Eines, was ich über beide Methoden gelernt habe ist, dass man eine hohe Disziplin aufrecht erhalten muss um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Ich würde ausserdem jedem der eine der beiden Methoden einführen möchte empfehlen jemanden zu engagieren, der Erfahrung mit der Implementierung und dem Einsatz einer der beiden Ansätze hat. Ich habe bei beiden Methoden schon soviel Murks gesehen. Verursacht durch Leute, die ein halbes Buch gelesen haben, davon dann wiederum nur die Hälfte umgesetzt haben und das Ergebnis dann Agil genannt haben.
MacPM: Was ist denn Ihr Rat für Leute, die Projektmanager werden wollen?
Dave Prior: Suchen Sie sofort professionellen Beistand! Nein, das war nur Spaß. Ich glaube nicht, dass das ein Beruf ist, den jemand anstrebt. Niemand wächst auf und möchte Projektmanager werden. Das ist ein Beruf, der von selbst die Leute findet, die aus dem einen oder anderen Grund dafür empfänglich sind. Ich mag was ich tue und glaube, dass ich darin recht gut bin. Aber es ist nicht etwas, was ich werden wollte.
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